Sapl Harfe, 1893

  • Baujahr: 1893
  • Höhe: 157 cm
  • Gewicht: ca. 6 kg
  • Saiten: Darmsaitenreste wurden schon vor Jahrzehnten entfernt und durch Nylonsaiten ersetzt.
  • Anzahl der Pedale: 3 (H-, F- und C-Pedal)
  • Holz für Resonanzdecke: Fichte
  • Holz Für Säule: Fichte (schwarz gebeizt) und Eiche-natur
  • Holz für Hals: Ahorn (schwarz gebeizt)
  • Holz für Resonanzkörper: Fichte (dunkelbraun gebeizt)
  • Holz für Pedalkasten: Ahorn (schwarz gebeizt)

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Josef Sapl wurde am 10. September 1862 in Kundl in Tirol geboren. Er ging ab 1884 für drei Jahre in die Orgelbaulehre bei Reinisch (Steinach am Brenner). Dort baute er noch mechanische Schleifladen. Später ging er auf die pneumatischen Kegelladen über.

Er verlegte sich jedoch später in seinem Heimatort auf den Gitarrenbau und ganz besonders auf den Harfenbau. Er konstruierte über zweihundert Tiroler Einfach-Pedalharfen für die sich Käufer bis Dresden und Leipzig fanden. Er starb am 8. Oktober 1925 in Kundl. (aus: Peter Reitmeir: „Die Volksharfe in Tirol“, Mai 1987).

Zur Harfe:

Harfe Nr. 43, gebaut im Jahre 1893 – siehe Inschrift auf der Abdeckplatte der Hals-Rückseite:

Zustand des Instrumentes vor der Restaurierung:

Durch die zu dicken Nylonsaiten, die vor Jahrzehnten irgendwann bei einem Restaurierungsversuch aufgezogen wurden, haben sich infolge die Saitenzugkräfte die Umlenkstifte verbogen. Durch diesen Umstand und auch durch die im Laufe der Zeit vollkommen locker gewordenen Wirbel konnten diese „modernen“ Saiten nie richtig gespannt werden – was der Harfe sozusagen das Leben rettete:

Auch Risse in der Decke haben sich gebildet:

Dann fanden sich im Hals Bohrungen, die darauf schließen lassen, dass im Baß eventuell eine kürzere Mensur angedacht war:

Nach der Restaurierung:

Die Resonanzdecke ist wieder sauber verleimt und weist keine Risse mehr auf.
Eine neu berechnete Besaitung, welche den „guten, alten, historischen Harfenklang wieder hörbar macht, und gleichzeitig die Resonanzdecke nicht allzusehr belastet.
Auch der Hals wurde nach Ausbesserung von Rissen und den neuen Bohrungen für die Wirbel wieder mit echter, alter schwarzer Instrumentenholz-Beize wieder in den Originalzustand versetzt.
So steht diese originale Sapl-Harfe aus der Ära Ende des 19. Jahrhunderts wieder in voller Schönheit da und kann durch den unvergleichlichen schönen und klaren Klang die Seelen der Zuhörer bewegen und erfreuen.