der „lightcone“-Resonanzkörper

„Es gibt keine schwerere und zugleich lohnendere Aufgabe als die Auffindung des Anfangs einer jeden Sache.“

PHYTAGORAS

Die Entwicklungsschritte zu einem besseren Klang

In den Jahren nach 2000 kam ich zu der Auffassung, dass man die vorhandenen high-tech-Möglichkeiten auch auch auf dem Gebiet des Harfenbaus verwerten könnte.

Nach einigen Jahren ingenieurtechnischer Forschung und akustischen Versuchen hatte ich dann im Jahr 2005 die Bestätigung, dass die beste Form für einen Harfen-Resonanzkörper die kegelförmig-parabolische ist, wie es ja auch in isomorpher* Art beim Aufbau eines Orchester, eines Amphitheaters, eines Radar-Reflektors und auch beim Aufbau des menschlichen Ohres der Fall ist. Die Form war nun ermittelt.

* Isomorphie: ähnlich (analog) aber mit gleichem Bedeutungsinhalt. Beispiel: ein endlos reduplizierter Kanon von Bach (z. B. der dreistimmige „Canon per Tonos“ aus dem „Musikalischen Opfer“) ist isomorph zu der Lithographie „Wasserfall“ von M. C. Escher. Die Grundgedanken in beiden Kunstwerken drehen sich um endlose selbstbezügliche Schleifen.

Der nächste Schritt nach der festgestellten Form war nun, ein geeignetes Material zu finden , das man in diese Raumkurve bringen kann. Dieses Material besteht aus ineinander verwobenen Lagen von Carbonfaser und Fiberglas, die mit Epoxidharz verbunden sind. Dieses Material ist akustisch und strukturell dem Holz überlegen. Es benötigt keine weiteren inneren Stützen und Verstrebungen, was natürlich den Vorteil hat, daß der Ton ungestört sauber reflektiert werden kann. Es ist haltbarer als Holz, splittert nicht und bricht nicht – und ist sehr viel leichter im Gewicht.

Der Harfenkorpus muß ausgezeichnete Vibrationseigenschaften haben, um den Ton zu verstärken. Um maximal auszuschwingen, muß er extrem dünn sein. Bei herkömmlichen Harfen ist das Holz relativ dick, denn wenn es zu dünn wäre, würde es dem Saitenzug nicht standhalten. Unser „lightcone“-Korpus der BALLADEER-Folk-Elite hat nur eine Stärke von ca. 0,15 cm. Mit der Decke verbunden ist die Harfe aber um ein Mehrfaches stabiler als jede Holzharfe.

Die Voraussetzung für ein Spitzeninstrument ist, daß die Resonanz von Decke und Korpus harmonieren. Bei einer Harfe nur aus Holz läßt sich das nicht eindeutig feststellen, bevor das Instrument fertig ist. (Alles hängt dabei von der jahrelangen Erfahrung des Instrumentenbauers ab). Daher werden auf diese (alte) Holzbauweise viele Harfen gebaut, die nicht in die Kategorie der Spitzenfabrikate gelangen können.

Unser „lightcone“-Resonanzkegel hat eine Molekularstruktur, die „einheitlich“ ist – also praktisch durchgehend gestimmt. So hat der Korpus jedes Instrumentes die gleichen Eigenschaften. Große Qualitätsschwankungen sind ausgeschlossen.

Schall, wie auch Licht, wird am besten von einer glatten Oberfläche reflektiert. Holz ist an der Oberfläche sehr rauh und porös. Die Innenfläche des „lightcone“ ist glashart und reflektiert den Schall klar und voll. All diese Voraussetzungen sind bei den BALLADEER-Folk-Elite Modellen erfüllt.

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Literatur zur technischen Konstruktion:

György Doczi: „Die Kraft der Grenzen – Harmonische Proportionen in Natur, Kunst und Architektur“, Engel & Co. Stuttgart 2005

„DUBBEL – Taschenbuch für den Maschinenbau – Erster Band“, Springer Verlag, 1970

Rudolf Bereis: „Darstellende Geometrie“ Mathematische Lehrbücher Band XI; Herausgegeben von der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin; Akademie-Verlag 1964

Dr. Theodor Marzani: „Darstellende Geometrie, Band 1 und 2“, (für Höhere Technische Lehranstalten und Ingenieur-Ausbildung) Oldenbourg Verlag, Wien 1972

Max Seidel: „Die Schule des Maschinentechnikers, Fünfter Band: Das Wichtigste aus dem geometrischen Zeichnen und der Projektionslehre“, Moritz Schäfer Verlag, Leipzig 1894

Und das Wichtigste überhaupt: Eugene S. Ferguson: „Das innere Auge – Von der Kunst des Ingenieurs“, Birkhäuser Verlag, Basel 1993

Um einen ersten Überblick zu bekommen über die grundlegenden Anschauungen über den „Raum“ als solchen, kann ich nur folgende zwei Werke empfehlen – und diese auch aufmerksam zu studieren:

George Adams-Kaufmamm: „Strahlende Weltgestaltung – Synthetische Geometrie in geisteswissenschaftlicher Beleuchtung – Zugleich als Vorarbeit gedacht für eine geistgemäße mathematische Physik“, Mathematisch-astronomische Sektion am Goetheanum, Dornach, 1934

Paul Schatz: „Architektur und Umstülpung – Studien zum organisch-dynamischen Raumbewußtsein“, Verlag am Goetheanum, Dornach 2013

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