Die Blues-Harp – Edition 2020 NEU
Und hier auf der Bühne:
Allgemeines
Unter all den vielen Möglichkeiten eine chromatische Harfe (= bei der in den wichtigsten Oktaven alle Saiten für Ganz- und Halbtöne vorhanden sind) zu bauen, habe ich mich spezialisiert auf die einreihigen Chromatischen Harfen.
Das heißt, vom Baß bis zu den oberen Oktaven ist eine chromatische Tonskala (mit allen Ganz- und Halbtonschritten) in nur einer Saitenreihe vorhanden. In früheren Jahrhunderten (ab der Barockzeit) wurde die Chromatik erreicht durch zwei bzw. drei separate und parallel liegende Saitenebenen.
Es finden sich in einigen Museen noch Harfen dieser Art. Die dreireihige Harfe wird noch in unseren Tagen als Volksmusikinstrument in Wales gespielt.
Es gibt auch die Möglichkeit, die Harfe mit zwei gekreuzten Saitenreihen auszuführen, wobei eine Reihe die diatonischen Saiten vorweist, die andere Saitenreihe die chromatischen Zwischentöne (ähnlich wie bei einem Piano-Forte die weißen und schwarzen Tasten). Und es gibt auch die moderne Variante mit gekreuzten Saitenreihen in der Anordnung: Links c – rechts c# – links d – rechts d# – links e – rechts f – links f# – rechts g – links g# – rechts a – links b – rechts h – links wieder c – usw. Das mag äußerst verwirrend sein – und das Spiel notwendigerweise am Saitenkreuzungspunkt ist auch nicht ganz so einfach zu erlernen – trotz einiger Vorteile beim Transponieren in andere Tonarten.
Die einfachste und überschaubarste Saitenanordnung ist unserer Ansicht: nur eine Saitenreihe mit jeweils 12 Saiten pro Oktave.
Siehe auch den Beitrag zu den anderen chromatischen Harfen.
Wie entsteht so eine Harfe?
Alles beginnt mit einer Idee und dem 1. Entwurf am Reißbrett:
Nachdem alle wichtigen Maßverhältnisse, Zug- und Druckspannungen, Holzquerschnitte, korrekte Kurvenverläufe und die Akustik-Geometrie ingenieurstechnisch berechnet, gezeichnet und optimiert wurden, kann der Bau beginnen:
Hier steht sie nun: Unser neuestes Flaggschiff der chromatischen Harfen:
Geringes Gewicht bei kleinsten Abmessungen . . . und dennoch möglichst gut spielbarer Saitenzugstärke waren die Kriterien dieser Harfe. Der traumhaft schöne Klang wird erreicht mit einer massiven Kirschholz-Resonanzdecke in Längsmaserung und einem speziellen 7-Späne-Leichtbau-Resonanzkörper aus extra dünnen Walnußriftholz.
Der Tonbereich erstreckt sich vom Kontra-E chromatisch bis zum c4 = 69 Saiten.
Für absolute Übersichtlichkeit sorgt die Farbgebung: C und C# sind jeweils rot, F und F# sind jeweils dunkel. Die Stimmwirbel für alle C, C#, F und F# sind aus Messing, alle anderen aus brüniertem Stahl.
Die Konstruktion
Da Leichtigkeit das oberste Gebot war, wurde für die Vordersäule das Material Carbonfaser verwendet. Härter als Stahl und leicht wie eine Feder ist Carbon das moderne Material ohne welches man bei einer derartigen Konstruktion kaum mehr praktikable Lösungen erzielt. Um jedwede Biegespannungen zu vermeiden habe ich mich für die Doppelhals-Bauweise entschieden und diesen zusätzlich vorne und hinten verstärkt mit einer Platine aus Aluminium. Alle Fixier- bzw. Umlenkstifte aus Messing sind in ihrer Position mit Feinjustier-Gewinden ausgeführt. Die Distanzhalter zwischen den beiden Halsteilen sind mit Hutmuttern versehen.
Die Verbindung von Hals und Säule erfolgt mit nur drei Schrauben (ohne Abdeckung, sprich: Gewicht!) So erinnert das technische Design dieser Halskonstruktion zwar an die steampunk-Tradition, ist aber vollkommen leicht, stimmstabil und passend für moderne Harfen im 21. Jahrhundert.
Der sichere Stand der Harfe darf nie vernachlässigt werden. Diese robuste, leichtgewichtige Bodenkonstruktion hält dem Saitenzug von ca. 700 kg stand. Gleichzeitig fühlt es sich an, als wollten die vier Füße aus Ulmenholz sich in den Boden krallen. Ein versehentliches Umwerfen ist hier kaum möglich, und dennoch hat sie eine vollkommen ausgewogene Lage beim Spiel.
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Und hier . . .
Die kleine Schwester: The „Little Bluesy“
Eine einreihige chromatische Wanderharfe mit 37 Saiten bei geringstem Gewicht und Größe!
Materialien: Walnußholz, Palisander, Carbon-Säule, Messing-Wirbel und Umlenkstifte:
In dieser Qualität nur in unserer Werkstätte . . . alles andere finden Sie woanders!
The Blues-Harp – Edition 2012
Ausführung: Anstelle einer Carbon-Säule wird diese „Blues-Harp – Edition 2012“ mit einer Holzsäule gebaut.
Hier: Säule Ahornholz;
Besaitung: C – D – E – ab F vollchromatisch einreihig bis g3
Hals: ein massiver Buchenholzkern und außen Makassar-Ebenholz sorgt für maximale Stabilität:
Resonanzdecke: feines, handverlesenes Fichten-Tonholz mit einer dünnen Lage Palisander:
Resonanzkörper: Bergahorn für einen klaren, reinen „Blues-Sound“! 4 Füße aus stabilem Eschenholz.