Präzision durch Kymatik:
Optimierte Resonanzdecken für den perfekten Harfenklang
Die akustische Qualität einer Harfe beginnt mit einer fundamentalen Frage: Warum und wie schwingt das Holz? Unser Ziel ist es, dieses Naturmaterial durch innovative Technik und handwerkliche Meisterschaft so zu optimieren, dass es als idealer Klangträger fungiert. Die Wissenschaft der Kymatik erlaubt uns, die Schwingungseigenschaften unserer Resonanzdecken gezielt zu analysieren und zu verfeinern.
Wissenschaftliche Basis der Kymatik
Die Erforschung von Schwingungsmustern reicht bis ins 18. Jahrhundert zurück, als Ernst Chladni die ersten experimentellen Untersuchungen mit Sandmustern auf vibrierenden Platten durchführte. Später führte Hans Jenny diese Arbeiten fort und dokumentierte sie in seinem bahnbrechenden Werk Kymatik (1967). Ebenso bahnbrechend waren die Forschungen der Geigenbauerin Carleen Hutchins, die gemeinsam mit dem Harvard-Physiker Frederick A. Saunders neue Methoden zur Analyse von Resonanzdecken entwickelte. Ihre Technik des free-plate tuning ermöglichte eine präzise akustische Optimierung, bevor das Material in das Instrument integriert wurde.
Kymatik-Technologie in unserem Harfenbau
Unsere Werkstatt verfügt über einen spezialisierten Kymatik-Schwingungskonverter (konstruiert von einem schwedischen Ingenieur), der es uns ermöglicht, Resonanzdecken bereits vor der finalen Verarbeitung zu testen und zu optimieren. Mit dieser Methode machen wir die akustischen Eigenschaften des Holzes „sichtbar“:
1. Wir identifizieren und eliminieren klangliche Schwachstellen, bevor das Holz verbaut wird.
2. Wir prüfen, ob das Material optimal auf die Übertragung der Schwingungsenergie der Saiten reagiert.
3. Wir selektieren ausschließlich bestes, akustisch geeignetes Tonholz und vermeiden minderwertige Alternativen wie Sperrholz.

Wissenschaft und Handwerkskunst – eine perfekte Symbiose
Technologische Innovationen wie unser Kymatik-Prüfverfahren sind wertvolle Werkzeuge, doch sie ersetzen nicht die jahrzehntelange Erfahrung, das Feingefühl und das akustische Verständnis eines erfahrenen Instrumentenbauers. Unsere Methode ist kein Ersatz für handwerkliche Präzision, sondern eine gezielte Unterstützung, um jedem Instrument einen unverwechselbaren, harmonisch ausbalancierten Klang zu verleihen.
Entdecken Sie die Perfektion unseres Harfenbaus – geprägt von Wissenschaft, Technik und handwerklicher Meisterschaft.


Weiterführende Literatur
- Sir Francis Bacon: Novum organon scientiarum (1620) und Nova Atlantis (1614)
- Hans Kayser: Akroasis – die Lehre von der Harmonik der Welt, Verlag Gerd Hatje, Stuttgart 1947
- Albert Freiherr von Thimus: Die harmonikale Symbolik des Alterthums, Band 1 + 2, Georg Olms Verlag, 1988
- Hans Kayser: Der hörende Mensch, Leipzig 1932
- Hans Kayser: Lehrbuch der Harmonik, Occident Verlag, Zürich 1950
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Siehe auch: