Harfen-Gedanken zum Tag
Das (tägliche) Spiel mit der Harfe ist nicht nur eine willkommene Auszeit vom Alltag sondern auch eine Reise in die eigene Seele. Denn Harfen sind die perfekten Meditationsinstrumente, auf denen man seine unbekannten Seiten erfahren kann. Ganz besonders auch während dem Bau eines Instrumentes:
Es ist wichtig, ein Ziel im Leben zu haben. Weniger vor Augen als im Herzen. Darum betreibe ich meine Harfenbauwerkstätte, darum spiele ich mit der Harfe in den eigenen vier Wänden, im Wald, auf einem abenteuerlichen Mittelalterfestival … und in Schottland – oder sogar in Island – an der Atlantikküste. In diesen Regionen fühlen wir (meine Harfe & ich) uns wohl. Zwischen eisigen Vulkanbergen und der Meeresküste oder auf einem exponierten Felsenhügel bei Sonnenuntergang.
Eins-sein mit der Harfe:
Wer bei solch besonderen Gelegenheiten mit der Harfe unterwegs ist, weiß es ganz genau: Eine gute Harfe hat ein Bewußtsein. Und zwar ein ähnliches wie ich selbst. Die Materie ist nicht tot, sie nimmt ein eigenes Verhalten an. Wenn ich die Harmonien erklingen lasse, reist meine Seele in parallele Wirklichkeiten.
Die Landschaft rundum verliert sich fast wie in den Nebelschleiern von Avalon, wenn ich die Skalen zum Tönen bringe und im As-Dur-Baß das wummernde Klang-Mantra bis ins Rückenmark vibriert. Auch wenn man Hunderte Male einen Song spielt und es jedesmal “neu” klingt, bleibt dies: Ich fühle mich immer eins mit dem Holz und den Saiten und – was vielleicht noch wichtiger ist – eins mit der Welt.
Leidenschaft ist alles.
Wir alle leben unserer Bestimmung entgegen – das Gestern ist Vergangenheit, das Morgen ein Mysterium, das Leben – mit der Harfe – ist keine Generalprobe.